Sie sind hier:

FAQ Häufig gestellte Fragen zu Legionellen im Trinkwasser

Legionellen sind Bakterien, die in Wasser vorkommen. Sie können auch im Trinkwasser sein, aber normalerweise in kleinen Mengen. Unter bestimmten Bedingungen können sie sich im Warmwassersystem vermehren. Wenn man Wasser in Form von winzigen Tröpfchen (Aerosolen) einatmet, zum Beispiel beim Duschen, können Legionellen eine Krankheit namens Legionellose auslösen. Das ist eine schwere Form der Lungenentzündung.
Die Trinkwasserverordnung schreibt vor, dass Trinkwasser regelmäßig auf Legionellen untersucht werden muss. Seit November 2012 muss das Wasser aus Wassererwärmungsanlagen regelmäßig auf Legionellen untersucht werden.

Vermieter oder Eigentümer von großen Warmwasseranlagen in vermieteten Gebäuden müssen das Trinkwasser regelmäßig auf Legionellen untersuchen lassen. Auch Betreiber von öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern, Schwimmbädern, Fitnessstudios, Hotels und Altenheimen sind dazu verpflichtet.

Die Pflicht gilt für Gebäude mit mindestens drei Wohnungen, in denen Warmwasser über eine zentrale Großanlage bereitgestellt wird. Diese Anlagen haben entweder einen Speicher, der mehr als 400 Liter fasst, oder Leitungen mit einem Wasservolumen von mehr als 3 Litern zwischen Speicher und Zapfstelle. Ein- und Zweifamilienhäuser sind von der Untersuchungspflicht ausgenommen.

Wenn alle Wohnungen in einem Gebäude von den Eigentümern selbst bewohnt werden, gibt es keine Pflicht zur Untersuchung. Wird aber auch nur eine Wohnung vermietet und es gibt eine Großanlage für Warmwasser, muss das Trinkwasser untersucht werden.

Nein, wenn in Mehrfamilienhäusern Durchlauferhitzer verwendet werden, gibt es keine Untersuchungspflicht, auch wenn das Gebäude mehr als zwei Wohnungen hat.

  • In vermieteten Gebäuden mit Großanlagen muss das Wasser mindestens alle 3 Jahre auf Legionellen untersucht werden.
  • In öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern oder Schwimmbädern mindestens einmal im Jahr.

Der Eigentümer oder Vermieter muss ein zugelassenes Labor beauftragen, um das Wasser zu testen. Eine Liste der zugelassenen Labore in Bremen findest du hier: Liste der zugelassenen Labore Trinkwasseruntersuchungsstellen (pdf, 140.6 KB) Das Labor entnimmt vor Ort die Wasserproben und untersucht sie.

Es müssen zwei Proben am Warmwasserspeicher (Vor- und Rücklauf) und zusätzliche Proben in mehreren Wohnungen entnommen werden. Die Anzahl der Proben hängt von der Größe des Gebäudes ab. Es gilt: Je angefangene 10 Steigleitungen werden 3 Proben genommen. Bei jeder Probe wird auch die Wassertemperatur gemessen.

Ja, wenn der Wert von 100 KBE (= Kolonie bildende Einheiten) Legionellen pro 100 ml Wasser überschritten wird, müssen die Ergebnisse dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Sowohl der Eigentümer als auch das Labor sind dazu verpflichtet.

Je nach Legionellen-Konzentration wird entschieden, welche Maßnahmen notwendig sind. Zum Beispiel könnte eine thermische Desinfektion erforderlich sein. Dabei wird das Wasser auf mindestens 70°C erhitzt. Wenn das Problem dauerhaft besteht, müssen möglicherweise Teile der Anlage saniert werden. Das wird in einer Risikobewertung festgelegt, die der Eigentümer durchführen lassen muss.

Legionellen vermehren sich gut bei Temperaturen zwischen 25 und 55°C . Bei 60°C und höher vermehren sie sich kaum. Achte also darauf, dass das Warmwasser im Speicher immer mindestens 60°C hat. Vermeide, dass das Wasser in den Leitungen lange stillsteht, da dies das Wachstum von Legionellen begünstigen kann. Wenn es Leitungen gibt, die nicht genutzt werden, sollten diese vom Wassernetz getrennt werden.