Hier finden Sie Antworten auf wichtige Fragen zu elektrischen, magnetischen und elektromagnetischen Feldern sowie Empfehlungen zum Umgang mit diesen Feldern im Alltag.
Niederfrequente Felder sind ein Nebenprodukt unserer (Wechsel-)Stromversorgung, deren Stromleitungen (Hochspannungsleitungen, Hausstromleitungen) und der hieran angeschlossenen Elektrogeräte (Föhn, Lampe etc.). Sie treten nur in der Nähe der Quellen auf. Man unterscheidet zwischen niederfrequenten elektrischen und niederfrequenten magnetischen Feldern.
Niederfrequente elektrische Felder treten auf, wenn an Stromleitungen oder elektrischen Geräten eine elektrische Wechselspannung anliegt, sie also am Wechselstromnetz angeschlossen werden. Je höher die elektrische Spannung ist, desto höher wird die elektrische Feldstärke.
Für das elektrische Feld ist kein Stromfluss erforderlich. Ein Beispiel: An einem an die Steckdose angeschlossenen Verlängerungskabel entsteht ein elektrisches Feld, selbst wenn kein Stromverbraucher(Lampe oder ähnliches) angeschlossen ist.
Niederfrequente magnetische Felder entstehen nur, wenn durch die Leitungen oder Geräte ein Wechselstrom fließt. Es ist somit notwendig, dass elektrische Geräte an ein Wechselstromnetz angeschlossen und eingeschaltet sind oder sie sich zumindest im Standby-Betrieb befinden. Je mehr Strom fließt, desto stärker das Magnetfeld.
Hochfrequente Felder werden zum Beispiel für Funkanwendungen wie Mobilfunk, WLAN (lokales Drahtlosnetzwerk) oder Bluetooth gezielt erzeugt, um über sie drahtlos Informationen über eine bestimmte Entfernung zu übertragen. Hier treten die elektrischen und magnetischen Felder immer gemeinsam auf, daher die Bezeichnung als elektromagnetische Felder.
Wir setzen uns bei Neuplanungen dafür ein, dass neben den gesetzlichen Anforderungen aus der Verordnung über elektromagnetische Felder (26. BImSchV) und der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Durchführung der 26. BImSchV) (26. BImSchVVwV) auch die Bremer Empfehlung zur Gesundheitsvorsorge bei Niederfrequenzanlagen in Planungsvorhaben (pdf, 46.8 KB) eingehalten wird. Konkret geschieht dies in den jeweiligen Genehmigungs- bzw. Abstimmungsverfahren, in die wir einbezogen werden (Umweltverträglichkeitsprüfungen, Planfeststellungsverfahren, Bebauungspläne sowie Bauanträge).
Das Gesundheitsamt vertritt beim aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand aus Gründen der Gesundheitsvorsorge die Position, dass bei Neuplanungen in Daueraufenthaltsbereichen von Kindern möglichst eine magnetische Flussdichte von mindestens 0,3 µT (Mikrotesla) eingehalten beziehungsweise unterschritten wird. Unter Daueraufenthaltsbereiche von Kindernfallen neben Gruppenräumen in Kindertagesstätten und Unterrichtsräumen in Schulen auch Wohn- und Schlafräume in Wohngebäuden.
Wir setzen uns für eine Minimierung der Felder, insbesondere der unfreiwilligen Exposition, besonders in den Daueraufenthaltsbereichen von Kindern und Jugendlichen ein.
Dies tun wir unter anderem im Rahmen der kommunalen Abstimmung von Sendestandorten und in Bauantragsverfahren für Mobilfunksendemasten.
Für WLAN an Schulen haben wir uns mit der Bildungsbehörde auf Wege verständigt, die hochfrequenten Felder in den Aufenthaltsbereichen der Kinder möglichst gering zu halten. Zudem fordern wir bei Kita- und Schulneubauten die Minimierung der Felder im Bauantragsverfahren.
Verzichten oder Nutzungszeiten reduzieren?
Wenn Sie auf Feldquellen wie Smartphones, Schnurlostelefone, drahtlose Internetzugänge usw. verzichten, vermeiden Sie natürlich auch deren Felder.
Ist ein Verzicht nicht möglich oder nicht verhältnismäßig, können Sie die Felder durch reduzierte Nutzungszeiten verringern, am Smartphone den Flugmodus aktivieren oder WLAN (lokales Drahtlosnetzwerk) und Bluetooth ausschalten.
Draht geht (meist) vor drahtlos!
Wenn möglich sollte die Datenübertragung über Kabel einer drahtlosen Übertragung vorgezogen werden. Dies gilt zum Beispiel für Internetzugänge über Kabel statt WLAN (lokales Drahtlosnetzwerk), aber auch Kabel statt Bluetooth für Kopfhörer oder Lautsprecher.
Abstand halten?
Elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder nehmen mit zunehmender Entfernung zur Quelle stark ab. Abstand halten ist somit eine weitere Möglichkeit zur individuellen Feldreduzierung. Ihr Bett oder anderen beliebte Aufenthaltsorte sollten dann nicht direkt neben dem Stromzähler, Steigleitungen, Trafos oder dem WLAN-Router sein.
Geräte vom Netz nehmen?
Außerhalb der Nutzungszeiten können Trafos, Fernseher, Computer etc. vom Stromnetz getrennt und die WLAN-Funktion des Router ausgeschaltet werden. Das spart (Strom-)Kosten und reduziert die Felder
Abschirmung?
Grundsätzlich können
Weitere Informationen zur Schirmwirkung verschiedener Materialien und was zu beachten ist enthält die Broschüre Schirmung elektromagnetischer Wellen im persönlichen Umfeld.
Es sollte jedoch immer geklärt werden, ob eine Abschirmung tatsächlich sinnvoll und verhältnismäßig ist.
Wir halten Messungen der elektrischen, magnetischen oder elektromagnetischen Felder im privaten Umfeld in der Regel für nicht sinnvoll. Weshalb?
Weitere Informationen hierzu finden Sie hier. Eine kostengünstige Möglichkeit die Felder zu ermitteln, denen Sie im Alltag ausgesetzt sind, bietet aktuell das Bundesamt für Strahlenschutz über Personenexposimeter. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier