Schimmelpilze sind ein natürlicher Bestandteil unserer Umwelt und in der Natur an der Zersetzung organischen Stoffe beteiligt. Sie sind in unserer Umgebung zum Beispiel in Waldboden oder Blumenerde, als Edelschimmel in Käse, in Komposthaufen oder in Biotonnen zu finden und verbreiten sich durch Sporen über die Luft. Über die Außenluft, mit unserer Kleidung oder über Blumenerde gelangen die Sporen auch in unsere Wohnungen. Dort werden sie erst dann zu einem Problem, wenn bestimmte begünstigende Faktoren zusammentreffen und die Schimmelpilze sich in der Wohnung vermehren und zu einem Schimmelpilzbefall führen.
Schimmelpilze können überall dort wachsen, wo ausreichend Feuchtigkeit vorhanden ist. Es genügt meist schon eine relative Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80% an der Oberfläche des Materials, damit dort ein Schimmelpilzbefall auftreten kann. Die Feuchtigkeit kann durch Kondensfeuchte, aber auch durch bauliche Schäden entstehen. Zur Vermeidung eines Schimmelpilzbefalls in Innenräumen spielt daher die Suche nach der Ursache der Feuchtigkeit und ihre Beseitigung eine entscheidende Rolle.
Zur Vorbeugung einige praktische Tipps, wie man Schimmel vorbeugt und trotzdem Energie spart:
Eine allgemeine Zusammenstellung der wichtigsten Informationen zum Thema Schimmelpilze in Wohnräumen und Tipps zur Vorbeugung finden Sie in unseren Faltblättern Schimmelbildung in Wohnräumen – was Sie wissen sollten! (pdf, 572.3 KB) und Frischer Wind im Haus - richtig lüften, aber wie? (pdf, 1.1 MB) Darüber hinausgehende ausführliche Erläuterungen können Sie dem Schimmelleitfaden des Umweltbundesamtes entnehmen.
Ein Schimmelpilzbefall im Innenraum muss in jedem Fall entfernt werden. Wichtig ist: Ein erneuter Befall lässt sich nur vermeiden, wenn gleichzeitig die vorhandene Feuchtigkeit dauerhaft beseitigt wird. Hinweise zum richtigen Vorgehen finden Sie im Faltblatt Schimmel richtig entfernen – so wird’s gemacht! (pdf, 413.6 KB) Wird eine Schimmelpilzsanierung nicht fachgerecht durchgeführt, kann dies zu gesundheitlichen Risiken für die Bewohner führen. Sollte es erforderlich sein, eine Fachfirma zu beauftragen, hilft Ihnen die Checkliste im Faltblatt Schimmelpilzsanierung – Wie erkenne ich eine qualifizierte Fachfirma? (pdf, 683.7 KB) des Bremer Netzwerks Schimmelberatung bei der Auswahl des Unternehmens. Eine ausführliche fachliche Darstellung zur Ursachensuche und Sanierung hat das Umweltbundesamt im Schimmelleitfaden veröffentlicht.
Grundsätzlich unumstritten und lange bekannt ist, dass Schimmelpilze in Wohnräumen Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Durch vermehrtes Freisetzen von Sporen in die Raumluft kann ein Schimmelpilzbefall zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Bereich der Atemwege sowie zu allergischen Beschwerden führen. Allerdings treten die Wirkungen nicht zwangsläufig auf. Es ist schwierig, einen direkten Zusammenhang zwischen einer Schimmelpilzbelastung und auftretenden Beschwerden aufzuzeigen beziehungsweise zweifelsfrei zu benennen. Besonders Menschen mit Vorschädigungen der Atemwege wie zum Beispiel Asthmatiker oder Allergiker, aber auch Menschen mit Beeinträchtigungen des Immunsystems, gelten als besonders gefährdet durch eine Schimmelpilzbelastung. Bei gesundheitlichen Beschwerden sollten Sie daher einen Arzt oder eine Ärztin zu Rate ziehen.
Die gesundheitliche Problematik wird ausführlich in der Empfehlung des Robert Koch-Instituts Schimmelpilzbelastung in Innenräumen - Befunderhebung, gesundheitliche Bewertung und Maßnahmen dargestellt. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) hat eine Schimmelpilz-Leitlinie herausgegeben, die Ärzten eine Hilfe für die medizinische Beratung von Patienten mit einer Schimmelpilz-Exposition an die Hand geben soll. Unter anderem werden Hinweise zum diagnostischen Prozedere gegeben und besonders zu schützende Risikogruppen benannt. Für Kinder hat die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA) eine Leitlinie Inhalative Schimmelpilzbelastung herausgegeben, in der neben Vorkommen und gesundheitlicher Relevanz auch Angaben zu sinnvoller Diagnostik, klinischer Untersuchung und Konsequenzen einer Schimmelpilzbelastung insbesondere für Kinder gemacht werden. Der Kinder – Umwelt – Survey KUS des Umweltbundesamtes hat ergeben, dass rund 8% der dort untersuchten Kinder gegenüber mindestens einem innenraumtypischen Schimmelpilz sensibilisiert waren.
Grundsätzlich gilt immer: Ein Schimmelpilzbefall in Innenräumen ist aus hygienischer Sicht nicht zu akzeptieren und sollte in jedem Fall vorsorglich entfernt werden.
Für Souterrain- und Kellerräume gelten vor allem in den Sommermonaten besondere Bedingungen. Zur Vorbeugung und Vermeidung von Kondensfeuchte und Schimmelbefall sollten Sie solche Räume in dieser Jahreszeit nur dann lüften, wenn die Außentemperaturen unter den Innenraumtemperaturen liegen. Dies ist am ehesten nachts oder in den frühen Morgenstunden der Fall. Der Grund: Im Sommer sind die Wände und die Raumluft im Souterrain meistens kühler als die Außenluft. Gelangt durch Lüften warme Außenluft in die kühleren Räume, kann sich die mitgeführte Feuchtigkeit als Kondensfeuchtigkeit an den Wänden niederschlagen. Die Folge: Die Wände werden feucht, ein Schimmelbefall kann entstehen.
Antworten zu verschiedenen Fragestellungen können Sie auch bei den Kooperationspartnern des Bremer Netzwerks Schimmelberatung erhalten. In diesem Netzwerk haben sich verschiedene Bremer Institutionen (Bremer Umwelt Beratung, DMB Mieterverein Bremen, Gesundheitsamt Bremen, Haus & Grund Eigentümerschutz-Gemeinschaft, Verbraucherzentrale Bremen) zusammengeschlossen, um Informationen zu bündeln und die Beratung zu Schimmelpilzbefall in Wohnungen inhaltlich aufeinander abzustimmen. Auszeichnung für das Bremer Netzwerk Schimmelberatung
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Weitere Informationen können Sie bei folgenden Stellen bekommen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Wenn Sie nicht aus Bremen kommen, können Sie vor Ort Informationen und qualifizierte Beratung in der Regel beim örtlichen Gesundheitsamt (Arbeitsbereich Umwelthygiene) bekommen.
und anderen.
Informationen sind auch beim Umweltbundesamt, der Stiftung Warentest und bei umweltmedizinischen Laboren erhältlich.