Tuberkulose, auch TBC genannt, ist eine Infektionskrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Früher wurde sie "Schwindsucht" genannt. Sie betrifft meistens die Lunge und kann, wenn sie nicht behandelt wird, tödlich verlaufen. In 80 Prozent der Fälle wird die Lunge angegriffen, was zu Husten mit Erreger-Auswurf führt, der andere anstecken kann. Man spricht dann von "offener Tuberkulose". Die Krankheit kann sich auch auf andere Organe ausbreiten. Tuberkulose ist eine der häufigsten Infektionskrankheiten weltweit.
Tuberkulose wird durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, zum Beispiel beim Husten. Selten kann man sich auch durch den Verzehr von roher Kuhmilch anstecken, wenn die Kühe infiziert sind. In Deutschland passiert das fast nur durch Tröpfcheninfektion. Nur Personen mit offener Lungentuberkulose können andere anstecken. Das Risiko hängt davon ab, wie viele Bakterien ausgehustet werden und wie lange man mit der erkrankten Person in einem geschlossenen Raum ist. Kürzere Kontakte, wie in der Straßenbahn, führen nicht zu einer Ansteckung.
Die ersten Anzeichen einer Lungentuberkulose sind Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, leichtes Fieber und Nachtschweiß. Auch Husten, der länger als drei Wochen anhält, ist ein wichtiges Symptom und sollte untersucht werden. In manchen Fällen verläuft die Krankheit ohne eindeutige Symptome.
Zur Diagnose wird oft ein Hauttest oder ein Bluttest durchgeführt, um festzustellen, ob jemand mit den Bakterien in Kontakt gekommen ist. Bei Verdacht auf eine aktive Erkrankung wird ein Röntgenbild der Lunge gemacht. Wenn Tuberkulose bestätigt ist, müssen die Patienten medizinisch behandelt werden.
Das ist ein Bluttest, der zeigt, ob der Körper bereits auf Tuberkulosebakterien reagiert hat. Wenn die Immunzellen entsprechende Botenstoffe ausschütten, kann man eine Infektion nachweisen. Der Test dauert 2 bis 5 Tage und Sie werden vom Gesundheitsamt informiert.
Ja, Tuberkulose kann mit Antibiotika behandelt und geheilt werden. Allerdings ist es wichtig, dass die Medikamente über mehrere Monate regelmäßig eingenommen werden. Wenn die Standardmedikamente nicht wirken, kommen Reserveantibiotika zum Einsatz, die schwerere Nebenwirkungen haben und eine längere Behandlungsdauer erfordern.
Die Behandlung dauert normalerweise sechs Monate. In den ersten zwei Monaten nehmen Patienten vier verschiedene Medikamente ein, um die Bakterien zu bekämpfen und Resistenzen zu vermeiden. Danach müssen noch zwei Medikamente für weitere vier Monate eingenommen werden. Bei komplizierten Fällen dauert die Behandlung länger. Am Anfang der Behandlung erfolgt eine Isolierung im Krankenhaus, um die Ansteckung anderer zu verhindern.
Das Gesundheitsamt führt sogenannte Umgebungsuntersuchungen durch, um festzustellen, wer engen Kontakt mit der erkrankten Person hatte. Diese Personen werden getestet, und wenn nötig, werden Röntgenaufnahmen der Lunge gemacht. Bei einer bestätigten Erkrankung wird sofort mit der Behandlung begonnen. Das Gesundheitsamt begleitet die Patienten während der gesamten Therapie.
Nur bei engem und längerem Kontakt besteht ein Risiko für eine Ansteckung. Dazu zählen Zusammenleben in einer Wohnung, gemeinsamer Arbeitsplatz oder häufiges Beisammensein. Das Gesundheitsamt wird Sie im Rahmen der Umgebungsuntersuchung informieren und testen, ob Sie sich angesteckt haben. Falls ja, werden weitere Untersuchungen durchgeführt und eine Behandlung eingeleitet.